Kein Backup? Kein Mitleid!
Inhaltsverzeichnis
Zur Sicherung meiner Daten benutze ich seit einigen Jahren Borg Backup. Ich benutze Linux schon lange und bin im Umgang mit der Konsole geübt. Wer jedoch eine grafische Oberfläche bevorzugt, greift auf eine der GUIs zurück, wie z.B. Pika oder Vorta.
Ein großer Vorteil von Borg Backup ist die platzsparende Sicherung redundanter Daten durch Deduplication. Backups können auf lokalen Medien, aber auch auf entfernten Rechnern erstellt werden. Ein weiteres für mich sehr wichtiges Feature ist die Verschlüsselung des Backups.
Manuelles Backup #
Zu Hause sichere ich alle meine Daten im Verzeichnis /home/tim
nach der 3-2-1 Backup-Regel:
- Mindestens 3 Kopien (das Original zählt mit)
- auf mindestens 2 Datenträgern,
- davon mindestens 1 extern.
Ich starte den Backup-Vorgang je nach Bedarf etwa alle zwei Wochen. Automatisieren kann ich das nicht. Schließlich muss ich die Festplatten, die außer Haus gelagert sind, erst holen.
Systemsicherung #
Neben meinen Benutzerdaten sichere ich auch das Betriebssystem in einem zusätzlichen Backup. Erst vor wenigen Tagen habe ich das Tool Timeshift entdeckt, das auch LUKS-verschlüsselte Medien unterstützt. Es erstellt bei mir wöchentlich einen Snapshot und kann diesen hoffentlich auch wiederherstellen - ausprobieren konnte ich es noch nicht. Sehenswert ist das Video, in dem die Funktionen einzeln vorgestellt werden.
Automatisches Backup #
Auf meinem gemieteten vServer handhabe ich das Backup etwas anders. Dort habe ich verschiedene Dienste laufen, die ich einzeln sichern möchte. Dafür habe ich mir zusätzlich borgmatic installiert, da es das Einrichten der verschiedenen Backup-Konfigurationen für Borg Backup sehr vereinfacht. Es vereinfacht auch das Sichern von Datenbanken (MariaDB, PostgreSQL) und bietet eine Reihe weiterer interessanter Features, wie z.B. die regelmäßige Überprüfung der Backups auf Konsistenz. Denn was nützt ein Backup, wenn es im Ernstfall nicht wiederhergestellt werden kann?
Wolkig - Backup in der Wolke #
Die Backups meines vServers werden auf einer Storage Box BX11 von Hetzner erstellt, die neben Borg Backup auch andere Dineste wie SFTP, SCP, CIFS und WebDAV unterstützt. Da ich meinen vServer ebenfalls bei Hetzner betreibe, kann ich nur netzinternen Datenverkehr zulassen. Die Storage Box ist dann aus dem Internet nicht erreichbar, was ein Plus an Sicherheit bedeutet. Außerdem lassen sich zeitgesteuerte Snapshots einrichten.
Nextcloud #
Einer der Dienste auf dem vServer ist eine Nextcloud. Die Kalender und Adressbücher sichere ich zusätzlich als .ics und .vcf Dateien, um sie einfacher wiederherstellen zu können. Dazu verwende ich das geniale Shellskript calcardbackup.
Was kann schon schief gehen? #
Der Vorteil von automatisierten Backups ist, dass man sich nicht darum kümmern muss. Der Nachteil von automatisierten Backups ist, dass man sich nicht mehr darum kümmert.
Die täglichen Backups werden nicht nur hoffentlich korrekt erstellt und stehen im Notfall zur Verfügung. Ich habe nicht die Muße für die tägliche Kontrolle, deshalb nehme ich die Dienste von Healthchecks in Anspruch. Nach jedem erfolgreich erstellten Backup pingt der vServer Healthchecks an und meldet so: Alles Roger! Die Backupzeiten sind beiden Seiten bekannt. Bleibt ein Ping aus, fangen die Sirenen an zu heulen. In meinem Fall bedeutet das, dass ich E-Mails und Pushover Benachrichtigungen auf meinem Smartphone erhalte.