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Eine aufgeräumte Taskleiste

Viele haben bestimmte Anwendungen, die sie häufig verwenden, wie zum Beispiel E-Mail-Client, Messaging-Dienste oder Notiz-App. Diese Anwendungen lässt man oft beim Systemstart gleich mitstarten. Sie laufen im Hintergrund und warten geduldig auf ihren Einsatz. Sie nehmen jedoch viel Platz in der Taskleiste ein, was der Hauptgrund ist, weshalb es mich stört. Lieber habe ich diese Programme als kleine Icons in der Benachrichtigungsleiste (System Tray). Einzelne Anwendungen bieten diese Funktionalität von sich aus an. Aber eben nicht alle.

Eine universelle Lösung für dieses Problem verspricht das Tool KDocker, das auf GitHub verfügbar ist. Es können beliebige Anwendungen in die Benachrichtigungsleiste platziert werden, unabhängig davon, ob die Anwendung diese Funktionalität selbst unterstützt.

Nach dem Start des Tools verwandelt sich der Mauszeiger in ein Fadenkreuz. Wenn man damit auf ein Fenster klickt, wird es minimiert und verschwindet aus der Taskleiste, um sofort als Icon in der Benachrichtigungsleiste wieder aufzutauchen. Auf diese Weise kann ich meine häufig verwendeten Anwendungen aufgeräumt und platzsparend in der Benachrichtigungsleiste anordnen. Die Taskleiste zeigt nur noch die Anwendungen an, mit denen ich aktiv arbeite.

Portrait
KDocker Menü

Natürlich kann man eine Anwendung auch gleich so starten, zum Beispiel automatisiert beim Systemstart:

kdocker -- /opt/Signal/signal-desktop --no-sandbox

KDocker startet die Anwendung Signal mit diesem Aufruf gleich in der Benachrichtigungsleiste. Die beiden Minus-Zeichen -- am Anfang geben KDocker an, dass alle nachfolgenden Optionen nicht für ihn bestimmt sind, sondern in diesem Fall für Signal.

Ruft man KDocker mit der Option --dock-focused auf, wird das aktive Fenster verschoben. Das finde ich praktisch und habe mir dafür extra unter Xfce einen Shortcut eingerichtet (xfce4-keyboard-settings), um das ohne viel Geklicke zu erledigen.

KDocker funktioniert nicht mit Wayland. Der Entwickler begründet dies mit den Designentscheidungen in Wayland selbst. Im Gegensatz zu X11, das Informationen über Fenster offenlegt und Interaktionen zwischen Anwendungen ermöglicht, beschränkt Wayland den Zugriff auf Fensterinformationen auf den Fenstermanager. Die Einschränkung in Wayland wird als vorteilhaft für die Sicherheit angesehen, da sie verhindert, dass schädliche Anwendungen das System gefährden. Verhindert damit aber eben auch die Funktionsweise von KDocker.

Tim Peters
Autor
Tim Peters
Ich bin ein Detektiv im Dienste der Technologie! Immer auf der Suche und doch ganz in meinem Element. Softwaretester aus Leidenschaft.



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